Der Pallasit Brahin
Ein wirklich besonderes Stück meiner Sammlung ist die abgebildete Scheibe des Meteorits Brahin, die ich vor vielen Jahren zu einem meiner Geburtstage geschenkt bekommen habe. Die nur wenige Millimeter dicke Platte besitzt eine Kantenlänge von etwa 8 cm und wiegt stolze 108 g.
Brahin wurde 1810 in der Region um Minsk in Weißrussland gefunden, insgesamt konnte man etwa 823 kg Material bergen. Laut Klassifikation ist Brahin als Pallasit einzuordnen, er gehört also zu den Stein-Eisen-Meteoriten: In einer metallischen, durch das Aufpolieren hier silbrig spiegelnden Nickel-Eisen-Matrix sind bis zu 1 cm große, grünliche Olivin-Kristalle eingebettet.
Die Zusammensetzung der Stein-Eisen-Meteorite aus zwei Komponenten erklärt sich recht anschaulich durch die Herkunft des Materials: Handelte es sich bei dem niedergegangenen Meteoriten um einen bereits differenzierten Asteroiden, hatte dieser vor seinem Aufprall auf die Erde also bereits eine Aufteilung in Kern, Mantel und Kruste erfahren (ähnlich dem Aufbau unserer Erde) so ist damit auch eine Unterteilung des Materials verbunden: Der metallische Kern im Innern eines Asteroiden besteht aus Nickel-Eisen, die Kruste an der Oberfläche aus Basalt oder Granit, das Mantelmaterial dazwischen aus Silikaten, Peridotiten (ein Olivin-reiches Mineral) und Eisen-Magnesium-Mineralien. Der Stein-Eisen-Meteorit ist also herausgebrochenes Mantelmaterial aus dem Grenzbereich zum Kern (während reine Eisenmeteorite direkt aus dem Kern stammen und Achondrite aus der Kruste. Noch nicht differenzierte Asteroiden dagegen liefern die sogenannten chondritischen Meteorite).
Kleine Übersicht über die Einteilung der Meteorite
- Steinmeteorite
- Chondrite (ca. 70%)
- Achondrite (ca. 6 %)
- Eisenmeteorite (ca. 27 %)
- Oktaedrite
- Ataxite
- Hexaedrite
- Stein-Eisen-Meteorite (1 – 3 %)
- Pallasite
- Mesosiderite
- Lodranite
Verwendete Literatur
Alain Carion (Autor-Verleger): Meteorite, 1996