Vollmond

Tipps zur Mondfotografie

Vollmond
Anleitungen, wie man den Mond am besten fotografiert, gibt es natürlich zahlreich. Hier dennoch eine kleine Zusammenstellung meiner Tipps:

Zur Planung des Fotoprojekts nutze ich gerne die Seite Mondverlauf.de: Hier kann man sich für jeden beliebigen Ort und Zeitpunkt alle wissenswerten Daten rund um den Mond anzeigen lassen: Man sieht beispielsweise, wo sich der Mond am Himmel bewegt, findet die Zeiten für den Mondauf bzw. -untergang und kann die Mondphasen ablesen.

Hat man also einen geeigneten Zeitpunkt gefunden, an dem der Mond in der gewünschten Form zu sehen ist, muss natürlich auch das Wetter mitspielen. Allerdings stören nicht nur Wolkenfelder, die eventuell den Mond verdecken, sondern auch Streulicht erzeugende Nebelbänke. Je dunkler die Umgebung, desto besser. Idealerweise ist man also weit weg von Stadtlichtern und befahrenen Straßen. (Da bei uns in der Gegend allerdings Wildschweine ihr Unwesen treiben und ich deswegen nicht so gerne nachts draußen herumstapfe, sind die gezeigten Fotos alle im Dorf bzw. sogar in gar nicht allzu weiter Entfernung von einer Laterne entstanden).

Tipp: Damit man seine Kamera auch im Dunklen sicher bedienen kann, ist es hilfreich, eine Taschenlampe mitzunehmen.

Natürlich braucht man für Mond-Fotos eine ausreichend große Brennweite: Ab ca. 200 mm kann man ganz gut ein paar Mondstrukturen ablichten. Für die Fotos auf dieser Seite habe ich sowohl 300 als auch 500 mm verwendet (Objektive: Walimex 500mm 1:8,0 und Canon Zoom Lens EF 75-300 mm 1:4-5.6).

Fotografiert man mit 200 mm, kann auf ein Stativ eventuell noch verzichtet werden – bei 500 mm ist es zwingend erforderlich. Idealerweise nutzt man die Spiegelvorauslösung der Kamera sowie einen Fernauslöser, um jede unnötige Erschütterung zu vermeiden. Falls das verwendete Objetktiv über einen Bildstabilisator verfügt, sollte man diesen ausschalten.

Fokussiert wird manuell. Am besten stellt man den Fokus erstmal auf unendlich und justiert dann die Schärfe bei maximaler Vergrößerung im Live View.

Ich verwende am liebsten einen ISO-Wert von 100, 200 geht aber natürlich auch.

Da der Mond doch relativ schnell wandert und zudem sehr hell ist, ist eine Belichtungszeit von 1/200 sec. empfehlenswert. Bei zu hellen Bildern kann man die Belichtungszeit auch weiter verkürzen.

Und für die Blende ist f/16 ein guter Startwert. Sollten die Bilder zu dunkel werden, öffnet man die Blende etwas. Bei mir hat sich ein Wert von 8 bewährt. Und obwohl der bekannte Merksatz “Fotografierst Du bei Nacht, nimm Blende 8” sicher keine Allgemeingültigkeit hat, kann man ihn hier gut im Hinterkopf behalten.

Ein letzter Hinweis: Im RAW-Format zu fotografieren ist nie verkehrt!

Zusammenfassung

  • Stativ, Fernauslöser, Spiegelvorauslösung
  • Bildstabilisator aus
  • manueller Modus, manueller Fokus
  • Brennweite: 200 mm oder größer
  • ISO: 100 (- 200)
  • Belichtungszeit: 1/200 sec. → bei zu hellen Bildern verkürzen
  • Blende: 1/16 → bei zu dunklen Bildern öffnen
  • Format: RAW


 
Man kann auf den Bildern ganz gut ein paar wichtige Mond-Strukturen erkennen. Die Durchmesser der gekennzeichneten Mondkrater:
Tycho: ∅ 85 km
Plato: ∅ 101 km
Copernicus: ∅ 93 km

Die beiden folgenden Bilder des zunehmenden Mondes sind einmal mit dem 500 mm-Objektiv (links) und einmal mit dem 300 mm-Objektiv (rechts) aufgenommen, allerdings an verschiedenen Tagen und bei unterschiedlicher Dunkelheit. Insofern sind sie nur bedingt vergleichbar:


 

Hilfreiche Links

  • Mondverlauf.de: Wie oben angeführt, eine gute Seite zur Planung des rechten Aufnahmezeitpunkts. Außerdem findet man hier beispielsweise Angaben zur Entfernung des Mondes. Zum Aufnahmezeitpunkt des Vollmond-Bildes war der Mond 386 975 km von mir entfernt, als die Bilder des zunehmenden Mondes entstanden sind, 398 003 (500 mm) bzw. 394 329 km (200 mm).
  • Mit Hilfe des Virtual Moon Atlas habe ich die beschrifteten Mondstrukturen identifiziert.
  • Detaillierte Mondkarten findet man beim Lunar and Planetary Institute.
  • Einen interessanten Beitrag zum Thema “Super Mond”, der immer wieder als besonders lohnendes Foto-Objekt angepriesen wird, gibt es bei Der-Mond.org.
  • Und bei Astronomie.de findet man Alle Mondfinsternisse im Überblick für die Jahre 2016 bis 2020.