Stichling Maennchen

Stichlinge

Stichling Maennchen
Obwohl sie in unseren Breiten scheinbar gar nicht so selten sind, kann ich mich nicht entsinnen, in freier Natur schon einmal Stichlinge gesehen zu haben. Entsprechend begeistert war ich, als ich neulich von einem Vorkommen ganz in meiner Nähe erfahren habe. Im relativ flachen und sehr klaren Wasser eines kleinen Baches kann man die Stichlinge recht einfach ausmachen und trotz ihres rasanten Schwimmstils gut beobachten. Am schönsten die Männchen, die derzeit ihr farbenprächtiges Balzgewand tragen. Fotografisch waren die Stichlinge für mich und mein Fotoequipment eine echte Herausforderung, mit etwas Geduld sind aber doch ein paar Aufnahmen entstanden, die kleinere Details erkennen lassen.
Hier Bilder eines schwimmenden Männchens, die das Flossenspiel beim Schwimmen zeigen (bitte für volle Größe anklicken):


 
Relativ gut sieht man den bereits erwähnten Geschlechtsdimorphismus: Während die Weibchen (Bilder unten) ganzjährig ein schlichtes grau-braunes Tarngewand tragen, schillern die Männchen (Bilder oben) zur Paarungszeit in bunter Färbung mit intensiv roter Bauchregion und türkisfarbener Rücken- sowie Augenpartie.
 

 
Auf den Bildern erkennt man außerdem, dass die Haut der Stichlinge nicht von Schuppen bedeckt wird. Bei einigen Arten, wie auch hier beim Dreistrahligen Stichling, wird die Körperoberfläche aber von mehreren Knochenspangen geschützt. Die namensgebenden drei Stacheln der Rückenflosse kann man auf den meisten Bildern leider nur erahnen. Sie dienen, gemeinsam mit weiteren Stacheln, die sich auf den Knochenplatten sowie den Bauchflossen befinden, der Verteidigung. Bei Gefahr spreizt der Stichling seine Stacheln und arretiert diese in aufgestellter Position. Die Fotos unten zeigen ein wenig die Beweglichkeit der Stacheln (links liegend, rechts aufgestellt):
 

 
Bekannt sind Stichlinge vor allem aufgrund ihres für Fische ungewöhnlichen Brutpflegeverhaltens: Die Männchen bauen zur Laichzeit ein schützendes Nest, in das die mit Hilfe eines speziellen Tanzes eroberten Weibchen schließlich ihre Eier legen. Nach der Besamung betreibt das Männchen intensive Brutpflege: Es beschützt das Nest, fächelt den Eiern frisches Wasser zu und bugsiert, nachdem sie geschlüpft sind, allzu naseweise Stichlingskinder wieder zurück ins Nest. Ich bin sehr gespannt, ob ich bei weiteren Besuchen dieses interessante Verhalten noch beobachten können werde.

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