Die weitere Entwicklung der Kaulquappen
Seit meinem ersten Besuch (siehe hier) habe ich die Kaulquappen im Perlacher Forst regelmäßig besucht. Der Plan war, in einem zweiten Artikel ihre komplette weitere Entwicklung zu zeigen. Spontan habe ich allerdings beschlossen, den Winzlingen hier deutlich mehr Platz einzuräumen – in der Hoffnung, vielleicht ein bisschen mehr das Interesse an den Tieren zu wecken und Verständnis für ihre Bedürfnisse vermitteln zu können. Eigentlich ist der erhobene Zeigefinger absolut nicht meine Welt; momentan bin ich aber so fassungslos über das gedankenlose Verhalten mancher Hundebesitzer, dass ich mir ein paar Worte nicht verkneifen mag.
Regelmäßig hinterlassen ganze Horden von Gassigehern in diesen kleinen Biotopen eine regelrechte Spur der Verwüstung. Mit Bällen, Quietscheentchen, Futter und lautem Gebrüll wird schließlich auch der wasserscheueste Hund zu wilden Spielen animiert, während man selbst am Wasserrand auf- und abspringt – zurück bleibt jedes Mal eine wahre Schlammwüste in der Uferzone mit Unmengen zertrampelter kleiner Froschlurche. Die extreme Wassertrübe durch das aufgewirbelte Substrat erschwert den noch übrigen Kaulquappen zusätzlich das Überleben. Und das immer wieder vorgebrachte Argument der “natürlichen (?!) Auslese” mag für mich hier absolut nicht mehr greifen.
Übrigens war ich selbst viele Jahre lang mit Hund im Perlacher Forst unterwegs. Ich bin eine große Hundeliebhaberin und habe wirklich Verständnis für die Bedürfnisse unserer Zamperl. Allerdings denke ich, dass Hunde auch dann glücklich sein können, wenn sie nicht zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort hemmungslos toben dürfen. Unsere eigenen Hunde zumindest haben absolut den Eindruck vermittelt, ohne jemals in einem Amphibien-Schutzgebiet geplanscht zu haben.
Vielleicht sehen manche Menschen aber einfach auch nur nicht, was sie zerstören. Hier daher
eine kleine Bildergalerie. Nix für ungut!
18.+ 20. Mai 2017
Sobald die kleinen Kerlchen an der Wasseroberfläche strudeln, kann man die untere Hornzahnreihe an der Mundöffnung erkennen:
Diese Kaulquappen wollen vermutlich einmal Erdkröten werden, da sie das für Erdkröten-Nachwuchs typische gerichtete Schwimmen im Schwarm zeigen:
Zunehmende Braunfärbung bei vielen Exemplaren:
25.05.2017
Am auffälligsten die immer heller werdenden Augen der dunklen Kaulquappen und die Veränderung der Zeichnung am ganzen Körper. Nicht alle Arten wollen heute vor die Kamera. Die großen goldenen Exemplare verstecken sich im tieferen Wasser, wo man sie zwar erkennen, aufgrund der Wassertrübe aber nicht fotografieren kann.
03.06.2017
Die Kaulquappen haben sich rasant weiterentwickelt. Die einzelnen Arten zeigen ganz unterschiedliche Stadien. Hier ein Exemplar mit knospenden Hinterbeinchen:
Dieser Zwerg ist bereits ein richtiger Frosch, wenn auch noch deutlich unter einen Zentimeter groß! Zum Größenvergleich unten links meine Zeigefingerkuppe.