Viereckschanzen bei Deisenhofen
Im gesamten süddeutschen Raum sind bis heute etwa 250 Viereckschanzen nachgewiesen; mit einer markanten Häufung von Schanzen in der Region südlich von München. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang die nähere Umgebung von Deisenhofen, in der sich nicht weit voneinander entfernt gleich 7 Viereckschanzen befinden. Auf einer kleinen Rundwanderung vom S-Bahnhof Deisenhofen aus habe ich heute vier davon besichtigt.
Viereckschanzen werden als religiöse Kultplätze der Kelten gedeutet und stammen aus der späten Latènezeit (ca. 190 v. Chr. – Christi Geburt). Typisch ist der vier- bis rechteckige Grundriss mit Wall, Tor und umlaufendem Graben. Im geschützten Innern der Gevierte befanden sich einst hölzerne Tempel und manchmal auch tiefe Opferschächte.
Die hier vorgestellten Viereckschanzen sind unschwer zu finden und lassen den grundsätzlichen Aufbau meist gut erkennen.
1. Keltenschanze im Laufzorner Holz
Gut erhaltene Viereckschanze im Wald südwestlich von Deisenhofen. Die Besonderheit der Anlage ist ihr unregelmäßig rautenförmiger Grundriss.
2. Keltenschanze nordöstlich von Kreuzpullach
Durch das schöne Gleißental wandert man zur zweiten Keltenschanze. Aufgrund der dichten Vegetation habe ich nur einen Teil der Schanze erkundet und auch die Grabhügel südwestlich der Schanze nicht erkennen können. Die Lokalität ist dennoch auch jetzt im Sommer sehenswert. Auf der Informationstafel vor Ort ist die Größe der Schanze mit 75 x 90 Meter angegeben.
3. Keltenschanze im Lanzenhaarer Feld – Westschanze
Folgt man der Dietramszeller Straße in nördlicher Richtung, erreicht man nach gut eineinhalb Kilometern die nächste Keltenschanze. Genau genommen handelt es sich hier sogar um 3 Schanzen: Innerhalb einer großen, leider wenig erhaltenen Viereckschanze sind zwei weitere, kleinere Schanzen angeordnet. Zumindest eine der kleinen Schanzen (siehe Bilder) konnte ich sehr gut erkennen, die dichte Vegetation erschwert allerdings momentan auch hier das Vorankommen.
4. Keltenschanze im Lanzenhaarer Feld – Ostschanze
Während die Umgebung der zuvor besichtigten Schanzen im Laufe der Zeit immer mehr verwaldet ist, liegt die vierte Schanze mitten im freien Feld und ist daher schon von weitem gut sichtbar. Der Wall ist noch im nördlichen und südlichen Teil erhalten, ein Graben ist nicht mehr vorhanden.
Laut Informationstafel vor Ort betragen die Abmessung des Gevierts 133 x 114 Meter zuzüglich eines 500 m langes Vorwerks.
Karte
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